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Big Data ist Thema beim Wirtschaftstag 2015 

Berlin, 09.06.2015 - Der Wirtschaftsrat und die Bundeskanzlerin fordern den Mittelstand auf, sich mit der Digitalisierung und im Speziellen mit dem Thema Big Data näher zu beschäftigen.

Digitalisierung war das zentrale Thema auf dem diesjährigen Wirtschaftstag in Berlin, den der Wirtschaftsrat veranstaltete. Nicht nur die Industrie wird sich über das Thema Industrie 4.0 grundlegend ändern, jeder Teil der Gesellschaft wird von der Digitalisierung betroffen sein.

Die Digitalisierung ist bereits in vollem Gange. Branchen wie Einzelhandel und Verlagswesen haben dies bereits in großem Umfang verspürt. Die Industrie wird im Rahmen von Industrie 4.0 gerade damit konfrontiert. Aber die Digitalisierung wird alle Bereiche unserer Gesellschaft betreffen, manche weniger und manche mehr. Jedes Bauteil und jede Dienstleistung, die sich digitalisieren lässt, wird auch davon betroffen sein, so der scheidende Präsident des Wirtschaftsrates Prof. Kurt Lauk in seiner Eröffnungsrede  zum Wirtschaftstag 2015 in Berlin. EU-Kommissar Günther Oettinger nahm das Thema in seinem Vortrag "Digitale Agenda für Europa" auf, in dem er einen einheitlichen Fahrplan für die Digitalisierung in Europa, insbesondere auch im Bereich Datenschutz in Aussicht stellte. Dass die Digitalisierung bereits einen ganz realen Anteil an der weltweiten Wertschöpfungskette  darstellt, zeigten Nechemia Peres am Beispiel der Start-up Nation Israel, der Vorsitzende des Vorstandes der Audi AG Prof. Rupert Stadler am Beispiel des vernetzten Automobils und Chen Lifang von Huawei Technologies mit einem Ausblick auf die Vernetzung der Zukunft.

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht sich auf dem Wirtschaftstag für die Beschäftigung mit dem Thema Big Data aus

Den Höhepunkt setzte der Vortrag der Bundeskanzlerin Angela Merkel, in dem sie den deutschen Mittelstand explizit aufforderte sich dringend mit dem Thema zu beschäftigen, und dies nicht nur durch das Einsetzen eines IT-Beauftragten im Unternehmen, sondern explizit auf der Ebene der Unternehmensführung, da es ich um ein strategisches und nicht in erster Linie um ein technisches Thema handelt. Die Bundeskanzlerin forderte auf, Big Data nicht nur als Gefahr sondern insbesondere auch als Möglichkeit zur Innovation zu begreifen. Bei vielen Unternehmen sieht sie hier noch einen deutlichen Aufholbedarf.

Es ist zu hoffen, dass dieser Appell bei den 2.800 Vertretern der deutschen Wirtschaft auf fruchtbaren Boden fällt und somit den Weg zu mehr Innovation in Europa ebnen kann.     

Eingetragen von Dr. Achim Hornecker Mittwoch, 10. Juni 2015 17:15:00 Kategorien Big Data Strategie Industrie 4.0

Big Data und die Industrie 

Anlässlich der kommende Woche in Freiburg stattfindenden Fachmesse i+e wird auch das Thema Industrie 4.0 und in diesem Zusammenhang Big Data eine Rolle spielen. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau äußert sich zu diesem Thema unter anderem in http://sw.vdma.org/article/-/articleview/4581999 und http://www.it-production.com/index.php?seite=einzel_artikel_ansicht&id=61157.

Industrie- und Maschinendaten sind keine Kundendaten, daher läuft das gerne verwendete Standard-Argument für Big Data "Schauen Sie sich nur Google und Amazon an!" bei Industrievertretern recht schnell ins Leere. Natürlich muss dieses Thema aus Sicht der Industrie auf andere Weise angegangen werden. Daher stellt sich zunächst die Frage nach den Daten. Auch beim Betrieb von Maschinen und Anlagen werden schon seit jeher Daten erhoben und auch diese nehmen im Zeitalter preiswerter und vernetzter Sensoren mehr und mehr zu. Typischerweise werden solche Daten zu Zwecken des Qualitätsmanagements erhoben und rückwirkend aufbereitet und analysiert. Mit Hilfe von Big Data-Methoden können diese Daten nun nahezu in Echtzeit aufbereitet und über ein Dashboard bzw. eine Leitwarte zur Verfügung gestellt werden. Somit entstehen kürzere Reaktionszeiten sowie kontinuierliche Verbesserungen im Prozess als Mehrwert. Eine weitere bestehende Anwendung der Messdaten sind Alarmierungen im Problemfall. Big Data-Methoden können hier angewendet werden, um typische Muster für auftretende Probleme bereits frühzeitig zu erkennen und zu melden. Kritische Situationen können also gehandhabt werden, bevor ein größerer Schaden entsteht.

Fazit: nicht die umfassende Big Data-Strategie ist derzeit in der Industrie gefragt, sondern eine stetige Weiterentwicklung der bestehenden Praxis. Big Data-Methoden können und werden hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten und deutliche Mehrwerte für Unternehmen generieren.

Eingetragen von Dr. Achim Hornecker Freitag, 9. Januar 2015 09:13:00 Kategorien Industrie 4.0